Am Samstag, den 08.06.2024 wurde die Freiwillige Feuerwehr der Freistadt Rust um 22:53 Uhr mittels Rufempfänger zur Unterstützung mit einem Drohnenteam zum Hochwassereinsatz in den Bezirk Oberwart alarmiert.
Nach dem starken Unwetter über den Großteil des gesamten Bezirks und sehr vielen Schadensstellen wurde ein Bezirksführungsstab des Bezirksfeuerwehrkommando Oberwart einberufen. Unser Drohnenteam sollte den Bezirksführungsstab dabei unterstützen schnell zu einer Gesamtschadenslage zu kommen. Nach kürzester Zeit und einigen organisatorischen Maßnahmen rückte ein Drohnenteam mit dem Einsatzleitfahrzeug und dem Mannschaftstransportfahrzeug Richtung Oberwart aus.
Danach nahm alles seinen Lauf. Um Mitternacht wurde für den gesamten Bezirk Oberwart von der Bezirkshauptmannschaft die Katastrophe ausgerufen.
Mehrere Ortschaften waren von der Außenwelt abgeschnitten, daher war es für die Einsatzorganisation teilweise nicht möglich diese anzufahren. Die Straßen wurden zu reißenden Flüssen, Brücken wurden weggespült und Straßen sind teilweise nicht mehr vorhanden. In der Nacht konnte das Drohnenteam einige Luftaufnahmen zur Lageerkundung bei kritischen Dämmen, Rückhaltebecken und Menschenrettungen, wo Personen auf Dächer bzw. LKWs von den Wassermassen geflüchtet sind, machen. Durch Koordination der Einsatzkräfte bei den Menschenrettungen aus der Luft wurden mehrere Menschen mittels Wärmebildkamera der Drohne lokalisiert und die Einsatzkräfte zu den Menschen gelotst. Diese wurden teilweise bei Liveübertragungen in den Bezirksführungsstab gestreamt, um den Führungskräften eine bessere Übersicht zu geben und Kräfte gezielt einzusetzen.
Aufgrund der stark anhaltenden Regenfälle musste der Drohneneinsatz um 04:30 Uhr abgebrochen werden. 4 Stunden später wurde der Einsatz wiederaufgenommen und das Drohnenteam begab sich wieder in das Schadensgebiet, um der Einsatzleitung Lagebilder zu liefern. Eine Ortschaft nach der anderen wurde beflogen, um das Ausmaß zu beurteilen. Im Laufe des Tages wurde gemeinsam mit dem Bezirksführungsstab besprochen, dass das Drohnenteam vor Ort bleiben soll und um die langen Anfahrten zu vermeiden wurden kurzerhand Zimmer für unsere Mannschaft organisiert. Die Ablöse organisierte sich unsere Mannschaft selbst. So konnten neue Schadensfeststellungen kurzerhand per Telefon weitergegeben werden und unser Team machte sich direkt auf den Weg.
Unser Team konnte in 3 Tagen Einsatz mehr als 50 Einsatzstunden aufweisen und war maßgeblich daran beteiligt das Schadensausmaß, die Schadenslagen und auch Suchaktionen von vermissten Personen übersichtlich für alle Führungskräfte zu machen. Durch Liveübertragungen mit den Behörden, Landesfeuerwehrkommando, Bezirksführungsstab konnten Schadensstellen priorisiert und bewertet werden.
Am Dienstag, den 11.06.2024 um 18:30 Uhr rückte unsere Einsatzmannschaft nach Rücksprache mit dem Bezirksfeuerwehrkommando Oberwart vom Einsatz ab und begab sich auf die Heimreise in Richtung Rust.
Wir wünschen allen Betroffenen viel Kraft für die noch bevorstehenden schwierigen Tage bzw. Wochen. Wir wollen uns für die höchst professionelle und hervorragende Zusammenarbeit bei den einzelnen Ortsfeuerwehren, dem Bezirkskommando Oberwart, dem Bezirkskommando Eisenstadt - Umgebung, dem Landesfeuerwehrverband, der Polizei Burgenland, sowie der Landessicherheitszentrale bedanken.
Eingesetzte Mannschaft: 10 Mann
Eingesetzte Fahrzeuge/ Gerät: ELF, MTF, KDTF und Drohne